January 20, 2011

Graham Hancock



WuWeiTV) Shamanism, Aliens, and Ayahuasca playlist & Quest for the Lost Civilisation playlist

12/27'07 Fingerprints of the Gods pt 1

January 17, 2011

Christian Rätsch


Pilz als Entheogen pt 2

@ 5 min) Die Intention ist ein unglaublich wichtiger Bestandteil in der psychedelischen Erfahrung.
Zum Set gehören aber auch die Dinge, die in unserer Kultur vermittelt werden, d.h. kognitive Strukturen, die wir als Kinder erlernen, mit denen wir unsere Welt erkennen und wiedererkennen können. D.h. wir nehmen mit der Erziehung kulturelle Werte auf, und wenn die dominante Kultur sagt, psychedelische Visionen sind Einflüsterungen des Teufels, dann haben wir ein ganz schönes Erziehungsproblem. Wenn uns gesagt wird, Pilze sind etwas Heiliges, etwas Göttliches, etwas, was uns etwas schenken kann, was uns Einsichten geben kann in uns selbst und in die Welt, ist das ein völlig anderer Beginn. Die kulturelle Prägung, die uns widerfährt, ist viel mächtiger, als man gemeinhin denkt, denn die kulturelle Prägung ergibt sich aus allen Informationen, die man von Menschen in seiner Umgebung, die man durch Medien und durch Institutionen bekommt. Und wir müssen diese Informationen verarbeiten und bauen damit, mit der Verarbeitung dieser Informationen, unser Weltbild, was unserer Kultur entspricht, auf. Wir handeln immer aus diesem Weltbild heraus – sich davon zu lösen ist extrem schwer. Aber sich darüber klar zu werden, dass es sowas überhaupt gibt und dass es schwer ist, das zu überwinden, ist der erste Schritt hin zu einer Lösung.
Nun gibt es in unserer modernen Kultur natürlich verschiedene kulturelle Gruppierungen, verschiedene kulturelle Szenen – man hat früher von Subkulturen gesprochen – in denen eventuell Meinungen über Pilze ganz unterschiedlich sein können. Die Freaks finden Pilze voll geil, und die Christen finden Pilze teuflisch, dämonisch oder so. D.h. wir sind in unserem Weltbild in jedem Fall verunsichert, weil es viele Widersprüche unter den verschiedenen kulturellen Strömungen gibt. Und wenn wir das wissen, können wir uns auch bewusst dazu entscheiden, welches Weltbild wir eigentlich haben und was das mit uns macht. [...]
Sprache ist keine objektive Wirklichkeitsbeschreibung, sondern eine Fülle an Codierungen möglicher Wirklichkeitsaspekte. D.h. es ist gut, sich über Sprache klar zu werden und sich z.B. auch darüber klar zu werden, wie nennen wir diese Pilze. Wir hatten verschiedene Worte, die uns heute morgen vorgestellt worden: Fantastika, Psychedelika, Psycholeptika usw. Wenn wir so einen Begriff benutzen, dann entsteht in unserem Geist sofort ein Begriffsfeld, das unsere persönliche Erkennung davon widergibt.


50 Jahre Pilzerfahrung pt 3

"Religion [also der Schrift- und Sprach-Glaube] ist das Gegenteil von Spiritualität" (spiritueller Erfahrung, spiritueller Bewusstseinsverfasstheit). Hört, hört!
Im Wesentlichen liegt der Unterschied, glaube ich, zwischen Bewusstseinsuniformierung (Begrenzung/Einengung), und Bewusstseinserweiterung (andere Bewusstseinszustände).

"Religion ist das Gegenteil von Spiritualität" – ich will's nochmal anders sagen: Wem es bei religiösen Empfindungen um Bewusstseinserweiterung geht, d.h. um spirituelle Abenteuer, die das spektakuläre Wegbrechen des gewöhnlichen Wahrnehmungshorizonts im Grunde erst ermöglicht, kommt an "Zauberpilzen" oder anderen natürlichen Phantastikas nicht vorbei. Dagegen ist diese ewige Interpretationshuberei sich priesterlich gebender Schriftgelehrter nicht nur ein müder Abglanz, sondern in erster Linie gezielte und mittlerweile extrem ausgefeilte Frömmigkeitspolitik – eine Frömmigkeitswissenschaft, wenn man's genau nimmt, mit dem gleichermaßen banalen wie brutalen Ziel zu herrschen. Geist und Wille zu beherrschen über die Phantasie.
Mit seinen Exerzitien hat Loyola meiner Meinung nach sowas wie die spirituelle Essenz aus dem römischen Christianismus extrahiert, mit der Absicht daraus maximale politische Wirkung zu schöpfen.
Denn wenn er sagt, "der Mensch muss sich selbst in die Hand bekommen und dazu ist es nötig, sich der eigenen Phantasie zu bemächtigen, die den Willen bestimmt," heißt das im Klartext, der menschliche Wille lässt sich kontrollieren und steuern über die Phantasie.
Walter Veith nennt die Professe der SJler-Bruderschaft, die Jesusritter des römischen Imperiums, deshalb zurecht "the masters of imagination".